Die Einführung des Bildes in das amtliche Informationssystem
bietet die kostbare Gelegenheit, die Probleme zu lösen,
die die Zirkulation, die Konsultation und vor allem - im Falle
der historischen Archive - die Erhaltung des Dokumentenmaterials
betreffen.
Schon seit 1975 hat das Historische Stadtarchiv eine eigene Mikrofilmabteilung
zu dem Zwecke eingerichtet, um tausende von Dokumenten verschiedenster
Art und Größe auf Filmformat zu reproduzieren, um
so die Originale vor dem durch die ständige Handhabung voraussehbaren
Verfall zu schützen.
Obwohl heutzutage die digitale Reproduktion immer stärker
Fuß fasst und auch das Historische Archiv mit dieser Art
der Aufnahmetechnik begonnen hat, angefangen mit dem Bildmaterial
der Simeom-Sammlung, erfüllt die Mikrofilmabteilung auch
weiterhin die grundlegende Aufgaben, was die Konsultation und
die Erhaltung der historischen Dokumente der Stadt betrifft.
Gegenüber den unzweifelhaften Vorteilen, die die Informatiktechnologie
vom Gesichtspunkt der Aufnahme, der Elaboration, der Archivierung
und des Auffindens der Informationen haben, bietet die Mikrofilmtechnik
andere Vorzüge "praktischer" Art an: man braucht
beispielsweise nur an die bemerkenswerte Einfachheit im Gebrauch
der Leser/Drucker zu denken, die sofort - auch von unerfahrenen
Benutzern - ohne jegliche Anwendung einer Bedieneroberfläche
verwendet werden können; oder an den das Bild reproduzierenden
Informationsträger (den Film), den einzigen, der die Visualisierung
der Dokumente mit Hilfe eines einfachen optischen Objektivs möglich
macht. Dagegen können die hochentwickelten technologischen
Geräte zwar den Binärcode auf den optisch-magnetischen
Platten dechiffrieren, fallen aber häufiger unvermittelt
aus; oder man denke beispielsweise an die Unmöglichkeit,
die auf Mikrofilm aufgezeichneten Bilder zu manipulieren, eine
Sicherheitsgarantie im Vergleich zu den informatisierten Archiven,
die anfällig für "Virus"-Angriffe sind.
Die Mikrofilmwerkstatt verfügt über vier Planetarien,
die gebundene Bände oder kleine oder große Einzeldokumente
reproduzieren können, ohne den mindesten Schaden zu verursachen,
über ein rotierendes Mikrofilmaufnahmegerät, einen
Entwickler und einen Vervielfältigungsapparat.
In den über 25 Jahren Aktivität sind über 2.500
Spulen im 16- und 35 mm-Format mit ca. 7.000.000 Einzelbildern
realisiert worden.
Wir erinnern daran, dass unter den auf Mikrofilm aufgenommenen
Beständen die Ordinati [Verordnungen] und die Atti municipali
[Gemeinderatsakten], die Serie C der Collezione Simeom [Simeom-Sammlung],
die Guide della Città di Torino [Reiseführer für
die Stadt Turin] in den Ausgaben Marzorati-Paravia, die Collezione
V [Sammlung V], die Rivista Torino [Zeitschrift Turin], und die
Volkszählungen aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu finden
sind.
Der Lesesaal für Mikrofilme ist klimatisiert und verfügt
über drei moderne Leser-Drucker, dank deren die Bilder visualisiert
und mit Hife eines integrierten Fotokopierers oder mittels moderner
Laserdrucker kopiert werden können.
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